Erics Story – von der Schule zur Selbstständigkeit
Auf einer unserer ersten Reise wurden wir vom damaligen Schulleiter Hamadou Koné auf einen sehr begabten Schüler aufmerksam gemacht, der seit Jahren immer zu den besten Schülern des Jahrgangs gehörte. Dieser Junge war Eric, eine Halbwaise, der bei seinen Verwandten im Dorf lebte.
Es war schnell klar, dass er ohne unsere Unterstützung nach dem Abschluss der 6-jährigem Grundschule nicht weiter zur Schule gehen könnte. Zum damaligen Zeitpunkt waren unsere finanziellen Einnahmen noch recht gering und wir mussten die Entscheidung treffen, ob wir die finanzielle Verantwortung für die Schulausbildung und die damit zusammenhängenden , nicht unerheblichen, Kosten für die nächsten drei Jahre übernehmen konnten. Nach Absprache mit den Eltern der AG-Schüler und Schülerinnen in Oldenburg konnte die Zusage der Kostenübernahme gemacht werden.
Zeit fernab der Familie. Und des Dorfes.
Nun begann für Eric eine Zeit des Lebens fern der Familie, fern des Dorfes, in einer größeren Stadt. Er musste von nun an viel Verantwortung für sein Leben übernehmen und auch den Alltag bewältigen.
Für die weitere Schulausbildung musste Eric in die Stadt Fada N’Gourma, im Osten Burkinas, ziehen. Es ging auf eine berufsbildende Schule, an der er sowohl eine Realschulausbildung als auch eine Grundausbildung in Elektrotechnik bekam. Auch hier gehörte er wieder einer der besten Schüler seines Jahrgangs.
Technische Ausbildung in der Hauptstadt Ouagadougou
Der inzwischen in Oldenburg gegründete Förderverein für Schulpartnerschaftenschaften in Einen Welt entschied aufgrund der sehr guten Schulleistungen Eric den Besuch der gymnasialen Oberstufe zu ermöglichen. Das bedeutete für Eric, dass er in die Hauptstadt Ouagadougou ziehen musste, da die technische Ausbildung nur dort an einer Privatschule fortgesetzt werden konnte. Zusammen mit zwei weiteren Schülern zog er also in die Großstadt und lebte mit ihnen in einer winzigen Wohnung in der Nähe der Schule. Diese Wohnung bedeutete für die drei Jungen jedoch einen großen Luxus, da sie Wasser und Strom und eine Toilette hatte.
Sehr gutes Abitur und einer der beste in der Klasse
Wie sollte es anders sein, auch hier gehörte Eric wieder zu den besten Schülern seiner Klasse und nach dem sehr guten Abitur bekam er sowohl ein Teilstipendium vom burkinischen Staat als auch ein Teilstipendium und einen Studienplatz in Elektrotechnik in Meknes in Marokko.
Eigentlich sollte nach dem Bachelorabschluss Erics Ausbildung beendet sein. Dank seines guten Studienabschlusses bekam er die Bekam er von der marokkanischen Regierung ein weiteres Teilstipendium und einen Studienplatz für das Masterstudium. Nun hieß es für Erich wieder umziehen: Die Universität von Fes wartete auf ihn.
Mit Patenunterstützung zum Masterabschluss
Da das burkinische Teilstipendium wegfiel hat der Förderverein Paten gesucht, die Eric auf der letzten Etappe seiner Ausbildung finanziell unterstützt haben. Im August 2018 kam Eric mit dem guten Masterabschluss in der Tasche nach Ouagadougou zurück.
Nun hieß es nicht nur eine Unterkunft zu finden, sondern auch einen Arbeitsplatz bei einer der großen Firmen. Bei seinen ersten Bewerbungen kam von den Personalchefs sofort die Frage, ob er ein Motorrad besäße. Da das System der öffentlichen Verkehrsmittel in der Millionenstadt Ouagadougou wenig entwickelt und auch noch ineffizient ist, erwarten die Firmen von ihren Mitarbeitern, dass sie ein Motorrad besitzen.
Mit dem Motorrad zur Arbeit
Eric hat uns um einen Mikrokredit gebeten damit er sich ein Moped kaufen kann. Zum Glück haben wir in Oldenburg eine Familie gefunden, die das Geld für den Kredit bereit gestellt hat. Jetzt drücken wir Eric die Daumen, dass er schnell einen guten Arbeitsplatz findet.
Wie können Sie Eric unterstützen?
Nachdem Eric durch einen Mikrokredit ein dringend benötigtes Motorrad erwerben konnte, fehlt ihm aktuell noch ein neuer Laptop damit er seiner neuen Arbeit nachgehen kann.